Donnerstag, 12. April 2012

Kaufe heute - zahle morgen



Screenshot - Kauf heute - zahle morgen
Der Titel dieses Beitrages war vor fast dreissig Jahren ein etablierter Slogan eines bekannten Hausgeräteherstellers. Das erste Mal - noch vor dem Leasing von Autos - wurde vielen Konsumentinnen und Konsumenten bewusst, dass das bisher gültige Credo "zuerst sparen - dann kaufen" nicht mehr oberstes Gebot zu sein schien. 


Warten immer dieses Warten. Anfang Mai bis Ende Juni kommen Schweizer Erdbeeren in den Verkauf. Sie stammen aus den Kantonen Thurgau und Wallis und schmecken lecker. Aber mag man darauf warten? Nein, Erdbeeren will man auch im Dezember kaufen - sie sind wunderschön und knallrot, schmecken aber nur nach Wasser. Vielen ist das egal; Hauptsache nicht warten. Und wer heute noch einen Röhrenfernseher hat, mag auch nicht warten, bis das neue Flachbildgerät erspart ist. Warum auch: Es gibt ja Kredite, Leasing, Abzahlungsverträge. 


Nun, wohin das hinführen kann, sehen wir tagtäglich bei unserer Arbeit. Und will man wirklich hohe Zinsen, Verschuldung - oder eben wässrige Erdbeeren - in Kauf nehmen, wenn man das Ganze auch ohne solche Restriktionen erhalten könnte? In der Ruhe liegt die Kraft, so müsste das Credo lauten. Oder anders: Spare jetzt und kaufe morgen. 


Liebe Leser, "warten" ist nicht per se schlecht oder unangenehm. Warten bedeutet nämlich auch, dass man sich auf etwas freuen kann. Vorfreude ist eine wunderbare Sache und bewahrt Sie erste noch davor, in die Schuldenfalle zu tappen. Wässrige Erdbeeren verlieren schnell den Reiz - zu schneller Besitz ohne materielle Grundlage ebenso. Warten - Vorfreude - Genuss - keine Schulden - keine Hektik. Versuchen Sie es wieder einmal so - auch bei den Erdbeeren.

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