Freitag, 17. Februar 2012

Wer hat Schuld an der Schuld?


Gläubiger und Schuldner
Die Frage nach der Schuld an der Schuld ist ein Dauerbrenner in unserem Alltag. Nicht nur die Gläubiger stellen sich diese Frage, sondern auch die Schuldner selber und auch die Gesetzgebung. 


Diesbezüglich ist festzustellen, dass das schweizerische Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz (SchKG) überwiegend auf die Interessen der Gläubiger fokussiert ist. Letztere haben dank den SchKG-Bestimmungen viele Instrumente, um die Ansprüche  geltend machen zu können. Der Schuldner seinerseits verfügt über eher bescheidene Rechtsmittel. 


Das Ganze erinnert an die biblische Geschichte von David und Goliath - nur dass David im Bereich der Schulden nicht automatisch gewinnt. Wie auch immer: Das Gesetz geht sogar soweit, dass es dem Gläubiger Möglichkeiten einräumt, mit denen er auch dann Forderungsansprüche geltend machen kann, ohne dass solche überhaupt bestehen würden. Konkretes Beispiel: Ein Lieferant kann einen Kunden betreiben, ohne dass jemals eine Dienstleistung erfolgt wäre. Trotz erfolgreichem Rechtsvorschlag, bleibt ein Eintrag im Betreibungsregister fünf Jahre lang bestehen.


Warum orientiert sich das Gesetz so stark an den Interessen der Gläubiger? Nun, dafür gibt es einige Gründe. Nennen wir die zwei wichtigsten: Die Tatsache, dass einer erbrachten Leistung eine Forderung folgt, gilt als Grundlage der freien Marktwirtschaft. Mit anderen Worten: Die Leistung wird - auf Rechnung - geliefert, bevor eine Gegenleistung dafür erbracht worden wäre. Dieser Vertrauensvorschuss schützt der Souverän mittels diversen Gesetzen; unter anderem eben dem SchKG. Der zweite wichtige Grund ist die Tatsache, dass das Gesetzt davon ausgeht, dass der Gläubiger, sollte seine Leistung nicht vergütet werden, seinerseits seinen eingegangenen Verpflichtungen künftig nicht mehr nachkommen kann. Diesen Domino-Effekt versucht das Gesetz mit allen Mitteln zu verhindern. 


Zusammengefasst stellen wir fest, dass unsere Gesetzgebung bezüglich Schuldgesetzgebung in weiten Teilen auf Vertrauen und Ermessen basiert und somit automatisch eine relativ umfangreiche Grauzone schafft, welche viele Schuldner unnötigerweise an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und Existenz bringt. 


Wir helfen, im Namen der Schuldner, nach bestem Wissen und Gewissen, dass Solcherlei verhindert werden kann.

Freitag, 10. Februar 2012

Motivation: Schulden sachlich begegnen

Mit Motivation Brücken schlagen
Motivation ist ein zentraler Punkt bei der Schuldensanierung. Diese zu erlangen und vor allem zu halten, ist zugegebenermassen nicht immer einfach. Da Motivation - insbesondere für die Sanierung der finanziellen Situation - nicht ein stabiler Zustand ist, muss in den Aufbau und Erhalt "investiert" werden. 


Wir empfehlen die Beachtung folgender Regeln: 


1. Verdrängen Sie die Schulden nicht, betrachten Sie das Ganze möglichst sachlich als Ist-Zustand und nicht als diffuser Problemberg.
2. Versuchen Sie diesen sachlich betrachteten Ist-Zustand mit Vorteilen zu verbinden .
3. Definieren Sie realistische Ziele.
4. Belohnen Sie sich mit kleinen Aufmerksamkeiten für das Erreichen einzelner Etappenziele. 


Viele mögen jetzt denken: Solcherlei Empfehlungen und Regeln sind ja schön und gut in der Theorie, im Alltag sieht es jedoch anders aus. Nun, schauen wir uns die vier Regeln noch mal genauer an. 


Punkt 1: Um den Ist-Zustand festlegen zu können, müssen alle Schulden ermittelt werden. Listen Sie alle Schulden und Verbindlichkeiten auf. Berücksichtigen Sie auch alle Rechnungen und Mahnungen etc. und lassen Sie sich dabei nicht von der Anzahl Gläubiger und der Höhe der Summen beeinflussen. Wie geschrieben: Betrachten Sie die Sache möglichst sachlich. Dieser Punkt ist sehr wichtig für den Erfolg der Sanierung - und für Ihre Motivation.


Punkt 2. Einen offenbar desolaten Zustand mit Vorteilen zu verbinden, erscheint auf den ersten Blick unmöglich. Doch eigentlich geht es darum, die Schönheit in der Hässlichkeit zu erkennen. Nehmen wir ein Beispiel aus der Natur: Nach einem vernichtenden Waldbrand dient die Asche der Brände als Dünger für neues Leben. Und bezogen auf die Situation bei Schuldensanierung gilt meistens das Argument, respektive der Vorteil, dass der tiefste Punkt überwunden ist und nun stetige Besserung eintreten wird.


Punkt 3. Im Bereich der Zielsetzung können zum Beispiel Budgets definiert werden. Oder man rechnet die Restschuldsumme per Ende Quartal oder Jahr aus und definiert das Erreichen dieser Zahlen als Ziel. Ein Ziel kann auch sein, dass Hilfe in Anspruch genommen wird, wenn Sie in irgendwo überfordert oder unsicher sein sollten. Alle Ziel sollten wenn möglich mit Fristen verbunden sein. 


Punkt 4. Belohnungen sind ein ganz wichtiger Punkt und dürfen keinesfalls vernachlässigt werden. Belohnungen sollen unter keinen Umständen zu Neuverschuldungen führen (s. auch "Der gefährliche Schulden-Jo-Jo-Effekt"). Belohnungen müssen nicht teuer sein. Kochen Sie sich zum Beispiel etwas gutes oder gehen Sie mal wieder ins Kino - kleine Dinge halt, die man sich wegen der Schulden schon lange nicht mehr gegönnt hat. 


Bei Fragen stehen wir gerne für Sie zur Verfügung.